Restaurierung denkmalgeschützter Fenster
Rund 800 restaurierte Flügel, außerdem etwa 200 neue Fenster nach historischem Vorbild: Für die Alte Post und das Alte Telegraphenamt in Gießen durften wir unsere ganze Erfahrung im Bereich Denkmalschutz unter Beweis stellen.
Nach langer Unklarheit wurden ab 2019 zwei geschichtsträchtige, denkmalgeschützte Gebäude in Gießen aus den Jahren 1863 und 1925 kernsaniert. Die Fassade der Alten Post konnte bei der Sanierung erhalten werden. Seit 2021 beherbergen die Gebäude nun Gaststätten und Firmen.
800 neue alte Fensterflügel
Wir setzten für beide Gebäude insgesamt 795 Fensterflügel instand - darunter für das Telegraphenamt achtflügelige Kastenfenster mit Oberlichtöffnern - und fertigten 200 den Originalen nachempfundene neue Fenster.
Zu den von uns übernommenen Aufgaben bei der Restaurierung zählten das Ausbessern der Holzprofile, das Aufbringen einer neuen Oberfläche, Verglasen und Versiegeln sowie Sandstrahlen und Ölen der alten Beschläge. An der Baustelle übernahmen wir das Einhängen und gangbar machen der Flügel.
Mit Fingerspitzengefühl und klugen Lösungen
Eine besondere Herausforderung stellte zunächst die Logistik dar. “Fenster A muss nach der Restaurierung wieder in Loch B. Das klingt banal, doch bei einer so großen Menge von Fensterflügeln ist eine sehr gute Systematik und Organisation erforderlich”, erklärt Philipp Conze, der bei uns für das Gießen-Projekt verantwortlich war.
Zudem sind häufig Individuallösungen gefragt. “Je nach Situation kann ein Fenster nicht einfach nach Schema F restauriert werden. Da braucht es viel Fingerspitzengefühl und manchmal auch eine Portion Kreativität”, führt Conze weiter aus. “Als Hersteller von maßgefertigten Fenstern und Türen sind wir da allerdings sehr gut aufgestellt.”
Besonders erstaunt hat Philipp Conze übrigens, wie gut erhalten die teils über 150 Jahre alten Fenster sind. “An einem solchen Projekt zeigt sich einmal wieder, wie haltbar - und damit nachhaltig - Holz ist. Ich habe auf jeden Fall noch nie vor einem alten Kunststofffenster gestanden und gedacht ‘Da lohnt sich doch das Aufarbeiten’.”