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“Das war Liebe auf den ersten Blick”

  • Altbau
  • Sanierung
  • Holzfenster

Als Design-Influencerin erreicht Svenja Brücker auf Instagram über 130.000 Menschen. Auf ihrem Profil seventeenandfive liefert sie Inspiration rund um nordic interior und zeitgenössisches Design aus ihrer Wiener Altbauwohnung. Seit etwa drei Jahren nimmt sie ihre Follower außerdem mit in die Welt der Altbausanierung. In ihrer saarländischen Heimat haben Svenja und ihr Freund Jonas ein altes Sandsteinhaus gekauft und seit 2019 mit viel Gespür fürs Detail saniert. Das Ergebnis: beeindruckend.

Sandsteinhaus mit Geschichte

Ein altes Apothekerhaus. Gebaut 1904, mitten in einem 6000-Seelen-Ort im Saarland nahe der rheinland-pfälzischen Grenze. Dass Svenja und Jonas gerade hier einen Altbau sanieren, ist nicht überraschend. Sie stammen beide aus der Gegend und haben hier Familie und viele Freunde. Dass es ausgerechnet ein charmantes Sandsteinhaus mit hohen Decken und einem urwüchsigen Garten wurde, war für beide trotzdem ein Glücksgriff, wie Svenja es beschreibt. 

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“Diese Art von Häusern, die findest du hier in der Region nicht so. Das war ein Zufallsfund und Liebe auf den ersten Blick”, ergänzt Jonas. Er erinnert sich, wie sie über den Garten zum Haus kamen und der begrünte Hof mit der weinberankten Fassade sofort gemütlich und einladend wirkte. “Im Grunde haben wir nur dieses Haus besichtigt. Es hat uns direkt richtig gut gefallen und wir haben einfach zugeschlagen”, so Svenja. 

Kernsanierung mit Überraschungen

Wie viel Arbeit in die Sanierung fließen sollte, konnten Svenja und Jonas allerdings nur erahnen. Im Untergeschoss mussten sie den Boden komplett neu machen - auch um eine Fußbodenheizung zu installieren. Die Heizungsanlage wurde erneuert, ebenso wie Elektrik und Abwasser. Außerdem mussten sie teilweise neu verputzen und natürlich streichen. Das Streichen der Wände übernahm Jonas überwiegend selbst. Auch, weil er sehr perfektionistisch ist, wie er verrät. “An manchen Stellen, wo mir das nicht so gefällt, da hat auch jemand anderes gestrichen”, vermutet Jonas mit einem Augenzwinkern. 

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Während sie im Obergeschoss die Zimmeraufteilung nahezu beibehielten und lediglich zwei kleinere Badezimmer zu einem vereinten, waren die Veränderungen im Erdgeschoss umfassender. Sie verlegten den Hauseingang um einige Meter und schufen einen Durchbruch zwischen Küche und Flur. Die Küche vergrößerten sie durch einen weiteren Durchbruch, während sie am Ende der Küche eine neue Wand einzogen, um Platz für eine Gästetoilette zu schaffen. Eine Tür, die zuvor Flur und Wohnzimmer voneinander trennte, entfernten sie. Beim Abschlagen des Putzes stießen sie dabei auf einen historischen, gemauerten Bogen, der heute den Übergang zwischen Flur und Wohnzimmer bildet. 

Fleißarbeit bei Treppe und Türen

Während die großen Sanierungsmaßnahmen von Profis übernommen wurden, kümmerten sich Svenja und Jonas um bestimmte Abrissarbeiten oder etwa das Entfernen des Lacks an den Innentüren oder der Treppe. Letzteres allerdings war mit viel Schweiß und Nerven verbunden und nötigte den beiden einiges an Kreativität ab. Zwischenzeitlich gingen sie mit Fön und Ziehklingen ans Werk. Der Fleiß allerdings hat sich gelohnt. Heute erstrahlen die urtümliche Holztreppe mit ihrem geschwungenen Geländer und den gedrechselten Holzstäben sowie die Jugendstiltüren wieder in sattem Weiß.

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Holzfenster mit Altbaucharme

Bei den Fenstern bestand auf den ersten Blick kein dringender Handlungsbedarf. Sie waren relativ neu und noch funktionstüchtig. Nur: Sie waren aus Kunststoff und außen dunkelgrün. Für die Design-Liebhaberin Svenja ein absolutes No-Go. Mit neuen, filigranen Sprossenfenstern aus Holz gelang es ihr, den Charakter von früher wieder herzustellen. Dabei setzte sie auf Details, die den Altbaucharme des Hauses unterstrichen und trotzdem nicht aufdringlich wirken. Profilierte Glasleistenrahmen und Schlagleisten. Zweiflügelige Oberlichter. Korbbögen da, wo die ursprünglichen Ausschnitte es hergaben. Und schwarze, gusseiserne Fenstergriffe.

Holzfenster passen zum Charme des Hauses und schaffen ein besseres Wohnklima.

Svenja Brücker

Ein besonderes Highlight: ein großformatiges Sitzfenster dort, wo sich früher der Hauseingang befand. Die alte Haustür sowie ein kleineres Fenster mit Buntglas mussten dafür weichen. Heute ist es einer von Svenjas Lieblingsorten im ganzen Haus.

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Zweites Zuhause in der alten Heimat

Mittlerweile ist das Haus zwar noch nicht komplett eingerichtet, aber schon richtig gemütlich. So gemütlich, dass Svenja und Jonas schon die nächsten Etappen im Auge haben: die Gartengestaltung sowie die Instandsetzung und Reinigung der Fassade. Auch das Dach muss irgendwann neu eingedeckt werden. Ausbau und Dämmung des Dachbodens stehen außerdem auf der Wunschliste und könnten rund 70 zusätzliche Quadratmeter Wohnfläche bieten. Doch alles mit seiner Zeit.

Aktuell pendeln Svenja und Jonas in unregelmäßigen Abständen zwischen ihrer Wohnung in Wien und dem Haus im Saarland, das ihnen als Rückzugsort abseits der Elternhäuser in ihrer Heimat dient. Jonas kann sich vorstellen seinen Lebensmittelpunkt auf kurz oder lang wieder aufs Land zu verlegen. “Ich bin schon ziemlich gestresst von dieser Stadt”, erläutert er. “Ich bin zwar ganz gerne mal wieder dort, aber langfristig genieße ich hier doch die Ruhe.” Svenja hingegen hängt noch an Wien. Wie es weitergeht mit den beiden Wohnorten? “Das ergibt sich irgendwann”, so Svenja. Jonas schließt mit einem Lächeln: “Svenja braucht noch so zwei Jahre um zu merken, dass sie doch lieber aus der Stadt aufs grüne Land ziehen will.”

Svenjas Traumzuhause